Passt schon?
Wir fragen: Wie wirkt eine Hilfe? Warum wirkt eine Hilfe? und warum nicht? Wer bekommt welche Hilfe? und warum?
Damit es passt.
Wirksamkeitsforschung
Das IDS-Modell wird mittels einer randomisierten und kontrollierten Studie im Vergleich zu einer Sozialpädagogischen Familienhilfe (SpFh) hinsichtlich folgender Fragestellungen geprüft: Die Hauptfragestellungen untersuchen IDS als Maßnahme der Hilfen zur Erziehung in Fällen von Kindeswohlgefährdungen im Vergleich zu regulären Maßnahmen der Hilfen zur Erziehung (nach §§30,31 SGB VIII) hinsichtlich einer Reduktion der direkten und indirekten Kindeswohlgefährdungen, Verbesserung von klientenrelevanten Aspekten (Erziehungsfähigkeit, Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen, Alltagsfunktionsniveau und Lebensqualität) und einer Verbesserung der Kosteneffektivität. In sekundären Fragestellungen wird IDS im Vergleich zu Maßnahmen der Hilfen zur Erziehung u.a. hinsichtlich einer Reduktion von qualitativen und quantitativen Aspekten der Hilfen zur Erziehung, Zufriedenheit von Nutzern und Fachkräften, Inanspruchnahme webbasierter Angebote, sowie hemmender und fördernder Faktoren für eine effektive und effiziente Umsetzung von IDS in die Versorgungslandschaft der Kinder- und Jugendhilfe untersucht. Inklusion und Würdigung von Erfahrungswissen werden unmittelbar relevant für die Wissenschaft. Entsprechend wurde die Forschung der IDS mit einer „Nutzerorientierten Befragung“ abgestimmt. Ergebnisse fließen unmittelbar in die Weiterentwicklung der Maßnahme ein.
Implementierungsforschung
Mit der Einführung der IDS soll ein Beitrag zur Versorgungssituation für Kinder psychisch erkrankter Eltern innerhalb von Maßnahmen des Kinderschutzes geleistet werden. Wie schwer es ist, Innovationen in eine Versorgungslandschaft zu platzieren, zeigt der seit mehr als dreißig Jahren nahezu unveränderte Produktkatalog der Hilfen zur Erziehung. Andererseits aber hat das Thema „Kinderschutz“ einen hohen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung. Der in Deutschland relativ neue Ansatz der Innovationsforschung wird genutzt, um dieses Spannungsfeld zu ergründen. Die lmplementierungsforschung und die Entwicklung von lmplementierungskonzepten wurden bisher innerhalb der Sozialen Arbeit nur selten thematisiert. Die kommunalen Verwaltungsprozesse, die politischen Vorgaben und die rechtlichen Grundlagen bilden ein sehr komplexes lmplementierungsfeld. Um den lmplementierungsprozess der Interdisziplinären Strukturtherapie im Kontext seiner Einbettung innerhalb der Jugendämter zu untersuchen, ist es erforderlich, die Arbeitsbedingungen, Richtlinien und Verfahrensweisen sowie Belastungen und Kenntnisse von MitarbeiterInnen im Kinderschutz zu erfragen. Drei Studien werden mithilfe von Fragebögen und Interviews Zusammenhänge zwischen Aspekten der Arbeitsbedingungen, -zufriedenheit, sowie der Implementierungskomponenten innerhalb von Dienststellen der Jugendämter und dem sicheren Handeln im Kinderschutz, insbesondere in Fällen von Kindern psychisch erkrankter Eltern darstellen. Diese Zusammenhänge sollen die strukturellen Erfordernisse von Implementierungsprozessen abbilden und ihren direkten Einfluss auf die Handlungsweisen der Mitarbeiter*innen verdeutlichen.